BZ.LiHo
Wettbewerb | 2. Preis
2015 | Pusarnitz | Spittal | Kärnten
Bauaufgabe:
Auftrag:
Status:
Leistung:
Schulerweiterung
beendet
nicht realisiert / Studien
Entwurf
Architektur:
Mitarbeit:
Bauleitung:
Bild:
okai
ARGE mit BM DI Robert Angermann
okai
Wettbewerb Landwirtschaftliches Bildungszentrum Litzlhof
Städtebaulicher Ansatz:
Das städtebauliche Konzept sieht vor, neue Hofsituationen mit Aufenthaltsqualitäten für die NutzerInnen der Schule und es Internats zu schaffen. Durch den neuen, in winkelform situierten Schulbau wird eine klare städtebauliche Zonierung erzielt. Der bestehende Hof, mit all seinen Verkehrswegen, wird baulich geschlossen und beruhigt. Es entsteht ein neuer Schulcampus, der unterschiedliche Platzqualitäten bildet.
Durch diese Baukörperanordnung entsteht eine Platzfolge, vom aufgewerteten Eingangsplatz, über den großen Vorplatz hin zum intimeren kleineren Hof, eine Analogie wie Piazza und Piazzetta.
Der große, verkehrsfreie Schulhof wird vom bestehenden Gebäude und vom neuen winkelförmigen Schulgebäude bestimmt. Der westseitige Baum bildet den räumlichen Abschluss im Ensemble. Von Norden wird ein bepflanzter Grünbereich als Übergangszone zwischen Schulhof und Werkstättenbetrieb eingefügt.
Der kleinere Hof, auch als Kräutergarten und Terrasse genutzt, wird durch das bestehende Gebäude sowie dem neuen Küchenbereich räumlich bestimmt.
Baukörpergliederung:
Der neue Schulbau wird funktional in 3 Baukörper gegliedert. Der dreigeschoßige Hauptbaukörper wird entlang der bestehenden Gebäudeflucht nach Norden situiert und erfährt eine Ost-West Orientierung. In ihm werden die geforderten Unterrichtsräume EG bzw. 1.OG und das Internat im 2. OG situiert.
Der Turn- bzw. Festsaal wird als eigener Baukörper orthogonal im Norden situiert und durchdringt den Schulbaukörper. Dadurch entsteht der Platzschluss und eine klare Eingangssituation in die neue Schule.
Der dritte Baukörper befindet östlich des Bestandes. Er beinhaltet die Lehrküchen und wird eingeschoßig ausgebildet.
Die Verbindung der beiden Schulen erfolgt entlang der Küche über einen winkelförmigen Verbindungsgang. Dieser dockt im Bereich des großzügigen bestehenden Stiegenhauses an.
Die Verbindung von Innen- und Außenräumen wird durch die beiden neuen Hofsituationen inszeniert. Ein Veranstaltungsfoyer für andere zusätzliche Nutzungen des Turnsaals, mit ost- und westseitigem Zugang bildet den Übergang zum Platz und andererseits den Zugang zu den ostseitigen neuen Parkplätzen und dem bestehenden Sportplatz. Als Nebeneingänge sind die Zugänge zu der unterirdischen Schmutzschleuse, sowie der Zugang südlich der Küche zu verstehen. Zweiterer soll auch als Lieferanteneingang für die Küche genutzt werden.
Funktionale Gliederung:
Der funktionale Ansatz des Ensembles gliedert sich klar nach folgenden Bereichen:
Erschließung: Die Haupteingangsbereiche erfolgen einerseits über den bestehen Eingang, andererseits über das neue Foyer.
Die Schmutzschleuse - ein neuer Hauptzugang für Schülerinnen und Schüler:
Südlich des Platzes wird bewusst ein kleiner Baukörper vom bestehenden Schulgebäude abgerückt. Dieser Baukörper stellt den Hauptzugang der Schülerinnen und Schüler zu den Garderoben bzw. zu den Schmutzschleusen dar.
Verwaltung, Lehrerzimmer: Direktorinnenzimmer und Sekretariat sind im Altbestand in unmittelbarer Nähe zum Konferenzzimmer untergebracht. Das Direktorinnenzimmer hat auch einen zusätzlichen externen Zugang. Lehrerzimmer, Aufenthalt und ein kleiner Besprechungsraum sind in unmittelbarer Nähe des neuen Eingangs positioniert.
Unterrichtsräume Schule: Die geforderten Unterrichtsräume werden im EG und 1. OG angeordnet. In der Konzeption der Hauptunterrichtsräume wird darauf wertgelegt, dass diese sonnenzugewandt nach Osten gerichtet sind.
Im 1. OG wird die Möglichkeit geschaffen, Unterrichträume zum Gang und zu den gegenüberliegenden Gruppenräumen nach Bedarf zu öffnen. Dadurch entsteht eine kommunikationsoffene, lichtdurchflutete Atmosphäre. Im Stiegenhausbereich wird der Gang zur Aufenthaltszone erweitert. Vom Gang aus sind auch Sichtbeziehungen zum Turnsaal vorgesehen. Zusätzlich sind ein WC und ein Depot diesem Geschoss zugeordnet.
Sonderunterrichtsräume werden im Erdgeschoß situiert.
Turnsaal, Veranstaltungsbereich und Nebenräume: Der Turnsaal wird ebenerdig intern über das Foyer bzw. die Umkleideräume erschlossen. Dadurch ist er auch als Festsaal mit Foyer und Freibereich ideal nutzbar. Der Saal kann weiters zum Schulplatz großzügig geöffnet werden. So entsteht ein großer, zusammenhängender Veranstaltungsbereich. Die Umkleide- und Waschräume sind unmittelbar stirnseitig des Turnsaals angeordnet. Der Ausgang Richtung Sportplatz wird östlich situiert. Westseitig des Saals ist der Geräteraum mit Lagerraum und darüber liegender Technikzentrale konzipiert. Nördlich des teilweise eingeschütteten Turnsaales schließt eine ebene Rasenfläche an. Die Belichtung des Saals erfolgt nord- und südseitig.
Internat: Sämtliche dafür geplanten Räume sind im 2. Obergeschoß vorgesehen. Diese sind somit klar von den Schulbereichen getrennt. Um mehr Raum für Tagesaktivitäten im Zimmer zu gewinnen, wird über der Sanitäreinheit eine Schlafebene mit zwei Betten geschaffen. Um eine optimale Querdurchlüftung zu gewährleisten, wird das Flachdach in der Gangzone abgesenkt. Die Aufsichts- und Aufenthaltsbereiche sind in der Mitte dieses Geschosses nördlich des Stiegenhaus geplant. Dem Aufenthaltsbereich ist auch ein Freibereich am angrenzenden Flachdach zugeordnet.
Küchenräume: Diese Räume sind als eine in sich geschlossene funktionale Einheit konzipiert. Der Verkostungs- und Vorbesprechungsraum ist zwischen der Lehrküche und dem Multifunktionsraum positioniert und über Durchreichen verbunden. Über einen gemeinsamen Vorraum, der auch als Abstellfläche dient, sind über kurze Wege das Lager und das Office angebunden. Der Innenhof dient als Kräutergarten sowie auch als Sitz- und Essbereich im Freien.
Hygienebereiche - Schmutzschleuse: Für diese im Kellergeschoß angeordneten Bereiche sind zwei Zugänge vom Hof bzw. vom Garten vorgesehen. Der hofseitige Zugang ist als eigenständiger transparenter Baukörper ausformuliert. Dieser ist gleichzeitig der Zugang zur bestehenden Schmutzschleuse im Bestand. Im Bindeglied zwischen den Küchenräumen und der Schule sind die Treppe vom Garten in die Schmutzschleuse und die Treppe von der sauberen Zone zur Küche vorgesehen. Der zweite saubere Zugang zur Schule erfolgt über das zentrale Stiegenhaus. Eventuell erforderliche Technik- und Lagerräume würden in dieser Anbindung im Kellergeschoß noch Platz finden.
Landwirtschaft und Garten: Diese Funktionen sind ostseitig dem Küchenbereich zugeordnet. Dem Glashaus samt Lager und Multifunktionsraum ist noch eine überdachter Vorbereich zugeordnet.
Verkehrsfläche, Außenanlage: Die ostseitige Erschließung der bestehenden Küche soll im Wesentlichen erhalten bleiben. Um eine südseitige Umkehrmöglichkeit für LKW s erweitert werden. Für den ruhenden Verkehr werden ostseitig neue Parkplätze geschaffen. Zusätzlich werden für Eltern und Besucher Parkplätze beim Haupteingang geschaffen.