158.1 lage
Schaubild 1 MR
Schaubild 2

MA.RAIN

Wettbewerb | 1. Preis

2017 | Maria Rain | Kärnten

Bauaufgabe:
Auftrag:
Status:
Leistung:

Entwurf einer Wohnanlage mit 38 WE
WB MH
realisiert
Entwurf

Architektur:
Mitarbeit:
Bauleitung:
Bild:

okai mit Arch. Werner Thurner


okai

Meine Heimat in Maria Rain

Intention:
Grundgedanke des Entwurfes ist eine zeitgemäße Fortsetzung der Wohnbebauung, unter Bedachtnahme der bestehenden Verbauung und der Orientierung des leichten Osthanges. Es soll eine identitätsstiftende Anlage entwickelt werden, in der Platz für ein Miteinander genauso dazugehört, wie der eigene, kleine feine Rückzugsbereich!

Baukörperanordnung und Orientierung:
Die 3 Baukörper sind zueinander so geordnet, dass eine stimmige Hofsituation entsteht, die einerseits optimal besonnte Wohnungen ermöglicht und andererseits bewusst Rücksicht auf die Orientierung der bereits bestehenden Wohnanlage nimmt.
Durch die leichte Hangneigung und die leicht angehobene  Positionierung des östlichen Wohnriegels, entsteht eine leichte Differenzierung in der Höhenabwicklung der Anlage. So liegen die in den Hof gerichteten Wohnungen des EG ca. 1,2 m über dem Hofniveau und werden dadurch intimer.
Die Baukörper werden als weiß verputzte, geradlinige Kuben entwickelt, in welche die Terrassen eingeschnitten werden. Diese formalen Einschnitte erfolgen mittels eines Materialwechsels, der die ländliche Mischung zwischen Putzfassaden und Holzverschalungen aufgreift und so die Terrassen und Balkonbereiche mit weichen "Wohnfassaden" ausstattet.
Der Kontrast zwischen der in Holz gehaltenen „Balkon- bzw. Terrassenfassade“ und der hellen umhüllenden Putzfassade zeigt weiters das funktionelle Spiel zwischen „Öffnen und Schließen“ innerhalb des Baukörpers. Ein umlaufender offener Rahmen trägt die Balkone, sowie deren Überdachung.

Funktionelle Aspekte:    
Die 3 geplanten Baukörper sind durch transparente Stiegenhäuser mit Treppen und Aufzuganlagen aufgeschlossen. Die vorgelagerten Balkone sind durch das ausladende Dach überdeckt und durch  leichte Holzkonstruktionen optisch getrennt. Die 3. Baustufe ist mit insgesamt 13 Wohnungen geplant, davon 3 Wohnungen im Erdgeschoss und jeweils 5 Wohnungen in den Obergeschossen. Die GFZ der 3. Baustufe ist mit 0,798 vollständig ausgereizt.
Die 4. und 5. Baustufe sind als 4 - Spänner mit insgesamt  2 x 12 Wohnungen konzipiert. Die GFZ ist mit 0, 78 ebenfalls ausgereizt.
Sämtliche Wohnungsgrundrisse sind lt. Önorm 1600 barrierefrei nachrüstbar.  

Wirtschaftliche und energietechnische Kriterien:
Die Wärmeversorgung erfolgt über einen Fernwärmeanschluss. Die Technikzentrale befindet sich im Kellergeschoss der 3. Baustufe direkt angrenzend an den Energiespeicher der sich rund 2,5 m unter dem Kellerboden bis ins Erdgeschoss erstreckt.
Am Dach befindet sich eine Solaranlage mit ca. 100 m² Gesamtfläche. Die Raumhöhe der einzelnen Wohnungen beträgt 2,65 m und ist somit für die  Verteilung der Rohrzüge  der kontrollierten Wohnraumlüftung geeignet.
      
Technische Aspekte:    
Das Mauerwerk ist in Mantelbeton 36,5 cm mit eingelegter Wärmedämmung 16,5 cm geplant.     Bewusst wird auf den Einsatz eines WDVS - Systems verzichtet, dessen Haltbarkeit äußerst begrenzt ist und dessen Schadenshäufigkeit sehr hoch ist.      Die Außenfassade wird mit einem gegitterten Kalkzementunterputz auf Mantelbeton  und einer strukturierten Endbeschichtung  ausgebildet. Die „Balkon- bzw. Terrassenfassade“ ist mit einer hinterlüfteten Holz- bzw. Holzwerkstoffplattenfassade geplant.

Die Fundierung erfolgt mit Stahlbetonplatten lt. stat. Erfordernis    ca. 25 cm  und XPS Dämmung unter der Bodenplatte. Die Bodenplatte und die Kellerwände werden mit einer bituminösen Feuchtigkeitsisolierung und XPS Wärmedämmung ca. 18 cm versehen.  Die Flachdächer werden als Warmdächer mit Folie oder Schwarzdeckung mit Kiesschüttung ausgeführt. Sämtliche Fenster und Balkontüren sind mit Kunststoffrahmen geplant. Die Verglasungen sind im Einklang mit dem noch zu erstellenden Energieausweis auszuführen (vornehmlich 3- fach verglast).

Wasserschutz:
Für den Schutz der Überflutung der Gebäude sind die Eingänge erhöht dargestellt.
Auf dem Grundstück 931/3 ist eine großflächige Verrieselungsmulde mit Verteilerschächten für die Aufnahme der Oberflächenwässer geplant. Die intern verbundenen Verteilerschächte sind mit einem Überlauf in den Toppelsdorfer Bach  vorgesehen. Am Grundstück 931/2 sind Sickerkörper geplant, die mit Drainageleitungen verbunden sind und über Verteilerschächte ebenfalls in den Bach abgeleitet werden.
 

Das Projekt wurde mit Arch. Thurner entwickelt und wird in 3. Baustufen realisiert. Derzeit ist die 2. Stufe in Bau. Die Projektverantwortlichkeit für die Umsetzung liegt beim Büro Arch. Thurner.